US-Jagdbomber: Vought A-7 Corsair II (2024)

„Die A-7 Corsair II ist in der Tat ein kleines Flugzeug mit großen Leistungen.“ Mit diesem Slogan versuchte Vought im Jahr 1967 auch der Luftwaffe die Corsair schmackhaft zu machen und bot sogar eine Lizenzfertigung in Deutschland an. Wie seitens der Schweiz kam es zu keiner Bestellung, obwohl der Jagdbomber sicherlich eine Verstärkung gewesen wäre. Im Vergleich zu heutigen Programmen erfolgte die Entwicklung des ursprünglichen Trägerflugzeugs in absoluter Rekordzeit.

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Light Attack Aircraft

Die US Navy führte 1963 eine Studie über die Angriffsfähigkeiten ihrer Trägerflugzeuge durch und kam zu dem Schluss, dass die kleine und leichte A-4 Skyhawk den künftigen Anforderungen nicht mehr genügen würde. Im Juni 1963 schrieb die Marine daher einen Wettbewerb für ein neues Muster aus (Light Attack Aircraft). Aus Kostenerwägungen verzichtete man im Forderungskatalog auf Überschallfähigkeit.

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"Fly low - hit hard": ein treffendes Motto für den Jagdbomber Corsair II.

Ein komplett neues Flugzeug

Um Zeit zu sparen, sollten die Firmen Douglas, Grumman, Ling-Temco-Vought und North American bestehende Entwürfe modifizieren. Bei Vought kamen die Konstrukteure aber schnell zu dem Schluss, dass eine geänderte F-8 Crusader keinen Erfolg versprach. Sie setzten auf den sparsameren TF30-Turbofan von Pratt & Whitney und eine neue Tragfläche mit hohem Auftrieb. Die grobe Auslegung der Crusader behielten sie bei. Das TF30 benötigte einen höheren Luftdurchsatz und damit einen größeren Querschnitt. Der Rumpf wurde entsprechend vergrößert und gleichzeitig verkürzt. Heraus kam ein komplett neues Flugzeug, das am 11. Februar 1964 den Wettbewerb gewann.

Reibungslose Flugerprobung

Konstruktion und Bau liefen recht zügig, sodass die erste YA-7A (Nummer 152580) mit John W. Konrad am 27. September 1965 von der Piste in Dallas abheben konnte, ganze 25 Tage vor dem geplanten Termin. Die anschließende Flugerprobung offenbarte keine schwerwiegenden Probleme, und die beiden Ausbildungsstaffeln VA-174 und VA-122 konnten schon ab September 1966 ihre ersten Corsair II übernehmen. Am 15. November 1966 begannen zudem die Trägerversuche auf der USS „America“. Bis Juni 1967 hatte Vought mehr als 90 Flugzeuge an die US Navy ausgeliefert und über 12 000 Stunden im Flugtest absolviert.

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Bei der US Navy erwarb sich die A-7 als zuverlässiges Trägerflugzeug große Verdienste.

Feuertaufe in Vietnam

Wenige Monate später, am 4. Dezember 1967, flogen A-7A der VA-147 von der USS „Ranger“ aus ihre ersten Einsätze über Vietnam. Später kamen weitere Versionen hinzu, bis hin zur A-7E. Sie erhielt viele Verbesserungen der für die US Air Force entwickelten A-7D wie das von Allison in Lizenz gebaute Spey-Triebwerk von Rolls-Royce. Die Corsairs von Navy und Air Force flogen zusammen 108 700 Einsätze in Südostasien.

Verlässliche Maschine

Der Jagdbomber war aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Robustheit bei Piloten und Technikern gleichermaßen beliebt. Die US Navy setzte die A-7E auch bei den Bombenangriffen auf Libyen im Jahr 1986 und schließlich bei der Operation „Desert Storm“ ein. Die zwei letzten Einsatzstaffeln, VA-46 und VA-72, flogen vom ersten Tag an Einsätze über dem Irak, und das bei einer Durchführungsrate von 99,7 Prozent. Direkt nach der Rückkehr in die USA erfolgte die Außerdienststellung der beiden Staffeln am 30. Mai 1991. Die letzten von insgesamt 14 Staffeln der US Air National Guard verabschiedeten sich 1993 von ihren Corsairs. Als letzte Nation stellte Griechenland im Jahr 2014 die Corsair II außer Dienst. Bis 1999 war die A-7 außerdem in Portugal im Einsatz. Thailand betrieb seine Corsairs offiziell bis 2012.

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Griechenland hielt bis 2014 an der Corsair II fest.

Versionen

Vought baute 1545 Exemplare der Corsair plus zwei YA-7F. Die letzte Maschine, eine A-7K, wurde im September 1984 an die USAF ausgeliefert.

A-7A: erste Serienversion; 199 Exemplare gebaut
A-7B: Verwendung des stärkeren TF30-P-8-Triebwerks, neues Geländefolgeradar AN/APQ-116. 196 Einheiten gefertigt
A-7C: Da das Spey-Triebwerk noch nicht verfügbar war, erhielten die ersten 67 A-7E das TF30-P-408 und die Bezeichnung A-7C.
TA-7C: Trainer für die US Navy (24 aus A-7B und 36 aus A-7C umgerüstet)
A-7D: Variante für die US Air Force mit in Lizenz gebautem Spey (Allison TF41-A-1); 459 Stück gefertigt
A-7E: Versionen für die US Navy mit den Verbesserungen der A-7D; 529 produziert
YA-7F: Überschallvariante mit F100-Triebwerk; Programm nach Bau von zwei Prototypen eingestellt
A-7G: nicht verwirklichte Variante für die Schweiz
A-7H: Ausführung für Griechenland auf Basis der A-7E (60)
TA-7H: Trainer für Griechenland (5)
EA-7L: 8 TA-7C als elektronische Störer für die US Navy modifiziert
A-7K: Trainer für die USAF (30)
A-7P: 44 gebrauchte Maschinen der US Navy für Portugal
TA-7P: 6 gebrauchte Doppelsitzer für Portugal

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Der bei den ersten Versionen der A-7 verwendete TF30-Turbofan benötigte einen hohen Luftdurchsatz, weshalb der Querschnitt des Lufteinlaufs unter dem Rumpf gegenüber dem Ausgangsmuster F-8 Crusader vergrößert wurde.

Technische Daten

A-7E Corsair II

Hersteller: Ling-Temco-Vought, Dallas, Texas, USA
Typ: Jagdbomber
Antrieb: 1 Allison TF41-A-2
Leistung: 66,66 kN
Länge: 14,06 m
Höhe: 4,90 m
Spannweite: 11,80 m
Flügelfläche: 34,83 m2
Leermasse: 8592 kg
maximale Startmasse: 16 980 kg
Höchstgeschwindigkeit: 1115 km/h
Steigrate: 54,8 m/s
Dienstgipfelhöhe: 13 105 m
Reichweite: 1807 km
Bewaffnung: 20-mm-Kanone M61A-1 mit 1000 Schuss, 8 Außenlaststationen; Gesamtlast 8620 kg

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